Univ.-Prov. Dr. Dr. Noémie Étienne

Univ.-Prov. Dr. Dr. Noémie Étienne

Arbeitsbereich Cultural Heritage Studies

Forschungsaktivitäten

Geschichten und Theorien der Konservierung

Ich interessiere mich für die Praktiken und Debatten rund um die Produktion und Konservierung von Kunst und kulturellem Erbe. Ich betrachte sie als Quellen, welche die Werte verdeutlichen können, die von einer Gesellschaft in Bezug auf eine Identität, ein Territorium und ein Objekt (materiell oder immateriell) definiert wurden. Die Praxis der Konservierung ist an sich eine Form der Verhandlung und eine entscheidende Quelle, um zu verstehen, wie eine Gesellschaft ihre Erinnerung und Identität konstruieren will. Die Erforschung von Kontroversen zeigt auch, wie Werte während solch eines potentiell konfliktreichen Austauschs produziert werden.

Rhapsodische Objekte

Seit 2016 erforsche ich mit der Kuratorin Yaëlle Biro und einer Gruppe von KollegInnen den Begriff der «Rhapsodic Objects». Die Idee ist zu unterstreichen, dass Objekte selbst Träger ihrer eigenen Geschichten, Herstellung und Umwandlungen während ihres materiellen Lebens sind. Unser Bestreben ist es, über das Studium ihrer Rezeption oder Verstrickung hinauszugehen und uns auf ihre eigentliche Materialität als Wissensquelle zu konzentrieren.

Museen und Displays

Ich betrachte Kunstwerke und Museen als politische Apparate. Displays sind besonders wichtig für das Verständnis der impliziten Politik von Ausstellungen. Ihre Entstehung und Neugestaltung stehen im Zentrum meiner Forschung, mit einem starken Fokus auf anthropologische Displays und koloniale Kontexte. In diesem Zusammenhang untersuche ich auch Fragen der Sammlungsgeschichte, der Provenienz und der Restitution von Kunstwerken. Da ich selbst gelegentlich als Kuratorin tätig bin, schätze ich das Erstellen von Ausstellungen als Forschungsinstrument zur Produktion und Vermittlung von Wissen an ein breites Publikum.