Informationen vernetzen – Erkenntnis gewinnen. Welche Voraussetzungen braucht die Digitale Kunstgeschichte?
Informationen vernetzen – Erkenntnis gewinnen. Welche Voraussetzungen braucht die Digitale Kunstgeschichte?
Aus der Gesprächsreihe Disziplinen in Bewegung
Vortrag von Dr.in Gudrun Knaus (Frankfurt a.M.)
Kommentar von Mag.a Kathrin Pokorny-Nagel MSc (Wien)
Grußwort von Univ.-Prof. Dr. Raphael Rosenberg (Wien)
15.12.2022, 18:30-20:00
Ort: Kolingasse 14-16, SE 5
Beinahe jede europäische Sammlung von Objekten, die für das kulturelle Gedächtnis als relevant erachtet werden, wird digitalisiert, beschrieben und im Internet präsentiert. An vielen Hochschulen entwickeln sich Forschungsschwerpunkte digitaler Geisteswissenschaften, bei denen ebenfalls Daten über kulturelle Objekte erhoben werden. Doch solche Daten werden für die digitale Kunstgeschichte erst dann wertvoll, wenn sie präzise sind, logisch organisiert werden, leicht gefunden werden können sowie rechtlich und technisch nachnutzbar sind. Erst wenn Informationen aus verschiedenen Quellen maschinell zusammengeführt werden und damit inhaltliche Beziehungen zwischen Kunstgegenständen, beteiligten Akteuren, Orten oder Ereignissen zutage treten, können neue Fragestellungen entwickelt werden, welche die Chancen digitaler Daten tatsächlich nutzen. Je weiter sich die Möglichkeiten der automatischen Vernetzung von Informationen entwickeln, desto wichtiger werden interdisziplinäre Kompetenzen der Personen, welche die Informationen an der Quelle erschließen. Sie müssen lernen, wie man wissenschaftliche Sorgfalt auch im digitalen Raum beibehält und Informationen so zur Verfügung stellt, dass sie auch von Dritten weiterverarbeitet werden können.
Der Vortrag benennt wesentliche Faktoren für die Qualität und Nachnutzbarkeit digitaler Daten. Sowohl aus der Perspektive der einzelnen Sammlung als auch aus dem Blickwinkel von Datenaggregatoren sowie Nutzer:innen von Daten wird aufgezeigt, welche Herausforderungen im aktuellen Wandel der Geisteswissenschaften noch zu bewältigen sind, damit tatsächlich neue Erkenntnisse für die digitale Kunstgeschichte möglich sind. Dazu zählen auch ganz praktische Belange der Projektorganisation sowie finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen für die langfristige Verfügbarkeit von Daten.
Bildrechte: Server-Kabelverbindungen © Army Staff Sgt. Brendan Stephens / Wikimedia Commons
Weitere Informationen zum Vortrag und zum gesamten Programm der Reihe im Wintersemester 2022/2023 finden Sie hier.